Boletim Eletrônico CPPA Associação Cultural Companhia Pernas Pro Ar
Ano I,
4º Edição — Juni 09

AGENDA


09.08.
Roda auf dem Hippie-Markt BH
[Belo Horizonte]

13.09.
Roda auf dem Hippie-Markt BH
[Belo Horizonte]

13.-17.10.
Capoeira Tour Minas Gerais
CPPA – Belo Horizonte, Confins, Pedro Leopoldo und Sete Lagoas

18.10.
Roda auf dem Hippie-Markt BH
[Belo Horizonte]

 

 

 

Vorwort

 
In diesem Monat schließt der E-Bulletin das Thema erste Hilfe mit der Hoffnung ab, einige nützliche Tipps für unsere Leser beigetragen zu haben. Das 1. Frauentreffen der afro-braslianischen Kultur ist ein anderes Thema, das angesprochen wird – eine wichtige Art Veranstaltung nicht nur für die Wertschätzung der Frau und der afro-brasilianischen Kultur, sondern genauso für die weiblichen Capoeiristas, die gemeinsam noch mehr in unserer Mitte wachsen können.
   


::: I.Encontro feminino de cultura afro-brasileira

Der Einzug der Frauen ins Capoeira muss gefeiert werden. Obwohl diese Einflussnahme in den letzten Jahren schüchtern voranging, hat sie doch die Praxis bereichert mit Liedern, Samba, Tanz, Religion und mit Weiblichkeit, die so einflussreich für die Bewegungen war. Was wäre gerechtfertigter, als diese fruchtbare Beteiligung zu feiern. Genau das fand statt vom 5. bis 7. Juni im Kulturzentrum der Universität des Bundes von Minas Gerais.
Das I. Frauentreffen der afro-brasilianischen Kultur wurde von Professora Maritaca und Graduada Lili der Companhia Pernas pro Ar durchgeführt und führte bedeutende Namen wie die Choreografin Júnia Bertolino und die Sängerin Janaína Moreno zusammen. Neben der Leitung des Afro-Dance-Workshops nahm Júnia an der ganzen Veranstaltung teil – „An den Workshops der Capoeira-Kolleginnen Maritaca und Janaína Moreno teilzunehmen, war toll. Der Axé [Kraft] der Mädels, die am Afro-Brasilanischen-Dance-Workshop teilgenommen haben, war großartig.“
Am ersten Tag des Events gaben die Schülerinnen der Gruppe in volkstümlicher Kleidung und mit Macheten eine die Anwesenden sehr berührende Maculêlê-Vorführung. Nach der Vorführung wurde über ein sehr wichtiges Thema debattiert: die Gesundheit der Frau. Der Vortrag, der von der ausgebildeten Sportlehrerin Graduada Lili geleitet wurde, stellte Capoeira mit seinen positiven Wirkungen in den unterschiedlichen Phasen und hormonellen Veränderungen der Frau dar.
Die Gegenwart der Frau im Capoeira wird heute sogar in den Rodas besungen, was Thema der folgenden Vorstellung war. Die Lieder, die von der weiblichen Partizipation erzählen, wurden gesungen und analysiert.
Die 25 Frauen, die am folgenden Tag an den Workshops teilnahmen, kamen aus Belo Horizonte, Brasília und São Paulo. Über den Afro-Dance-Workshop mit Júnia Bertolino sagte Priscila Paiva, Monitora der CPPA: „Es war pure Energie, man kommt als anderer Mensch aus dem Workshop. Obwohl es sehr anstrengend war, war die Stimmung in der Stunde ansteckend.“ Mit Spielereien, Andachten, Liedern und speziellen Dehnübungen war der Workshop der perfekte Einstieg mit viel „Axé“ für die folgenden Aktivitäten.
Der Capoeira-Workshop mit Professora Maritaca und der Samba-Workshop mit Janaína Moreno machten den Tag noch unvergesslicher. Die Roda war auch für Männer offen und an deren Schluss sorgten eine Hommage von Júnia Bertolino an die weiblichen Capoeiristas, ein am Schluss rezitiertes Gedicht, das Jogo de Angola [Angola-Spiel, anderer Ausdruck für Capoeira], die Musik und der Tanz für eine Positivität, die verzauberte.
Was gibt es Besseres als diese Serie außerordentlicher Ereignisse abzuschließen, als die klassische Roda auf dem Hippie-Markt, ein wichtiges historisches Archiv des Capoeira in Belo Horizonte. Die Bedeutung einer Veranstaltung wie dieser fasste Graduada Sol in Worte, die sich so bedankte: „Die Erfahrung, die Stadt kennen zu lernen und gleichzeitig an einem Frauentreffen teilzunehmen war mit Sicherheit die perfekte Vereinigung. Die Lehrer, die ausgesucht wurden, zeugen von ganz hervorragendem Geschmack. Mein Dank für diese einmalige Veranstaltung ist nicht in Wort zu fassen.“
[Fotos: Maculêlê-Vorführung / Die Frau, wie sie in den Capoeira-Rodas besungen wird / Leiterinnen der Workshops: Júnia Bertolino, Maritaca und Janaína Moreno / Afro-Dance-Workshop]

 



   
::: Mestre Paulo dos Anjos      


José Paulo dos Anjos wurde am 15. August 1936 in der Stadt Estância im Staate Sergipe [bras. Bundesstaat] geboren. Mit fünf Jahren zog er nach Salvador, Bahia [bras. Bundesstaat], in die Rua das Ubaranas, wo er zum ersten Mal einen Capoeirista kennen lernte, Mestre Bimba. Später zog er nach Quintas das Beatas, heute Cosme de Farias [jeweils Stadtteil von Salvador], wo er 1950 auf den Straßenrodas Mestre Canjiquinha kennen lernte und er entschied sich dann, Capoeira bei ihm zu lernen. Von Natur aus bescheiden und ein Kämpfertyp, entschied er sich jedoch als Junge, Capoeira für das Boxen aufzugeben. Nach einigen Jahren des Boxens kehrte er in die Schule von Mestre Canjiquinha zurück, die er 1957 als einer seiner bedeutendsten Schüler abschloss.

Er war ein fleißiger Besucher der Rodas auf dem Platz und der Rodas von Mestre Waldemar da Liberdade. Dort erlernte er viel von seiner List und Tücke, wie zum Beispiel die Erfahrung im Spielstil „Apanha a Laranja do Chão Tico-Tico“ [Heb’ die Orange vom Boden auf, kleiner Fink], das Spiel, bei dem es um Geld geht.

Im Jahre 1972 zog er 17 Kilometer auswärts nach Itapoã [Stadtteil von Salvador] und gründete 1975 er die Associação de Capoeira Anjos de Angola [Capoeiraverein Engel aus Angola]. Später zog er nach São Paulo, wo er für fünf Jahre unterrichtete und mehrere Schüler hinterließ. Anfang 1980 kehrte er nach Salvador zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte und eine Schule betrieb. Zusammen mit Mestre João Pequeno [João der Kleine] und Mestre João Grande [João der Große] war er einer der größten und traditionellsten Mestres der alten Garde des Capoeira Angola aus Bahia.

Er starb am 26. März 1999 und hinterließ im Gedächtnis eine gewaltige Wehmut nach seinen Liedern, vergleichbar mit denen von Mestre Waldemar, Caiçara oder Canjiquinha.

 

 

 


 
::: Erste Hilfe im Capoeira – Teil III  

Recomendado

 


Die Arten der häufigsten Verletzungen des Capoeirista, sind, genauso wie bei allen anderen Sportarten, die Verrenkungen, Luxationen und Prellungen. Der erste Schritt ist, jede einzelne zu identifizieren. Danach muss man wissen, welche Maßnahmen man zu treffen hat. Schienen und Binden sind wichtige vorläufige Maßnahmen bis angemessene medizinische Hilfe am Unfallort eintrifft – lerne, wie man sie einsetzt.

Verrenkung
Eine Verrenkung ist die Verrenkung eines Gelenks, die einhergeht mit einer Verletzung der Bänder (Struktur, die die Gelenke unterstützt). Die Maßnahmen sind ähnlich wie bei einem geschlossenen Bruch [siehe E-Bulletin vom Mai].

Luxation
Dies ist eine Ausrenkung eines oder mehrerer Knochen aus ihrer normalen Position im Gelenk. Die Erste-Hilfe-Maßnahmen sind wiederum ähnlich denen eines geschlossenen Bruchs. Achte daraufm, dass die Region nicht massiert werden darf, genauso wenig wie versucht werden darf, den Knochen wieder einzurenken.

Prellung
Hierbei handelt es sich um eine Stelle, die einem harten Schlag oder einem Sturz ausgesetzt war ohne äußere Verletzungen aufzuweisen. Sie kann ähnliche Symptome wie ein geschlossener Bruch aufweisen. Wenn die Stelle dunkelrot anläuft, ist dies ein Signal für einen Bluterguss unter der Haut (Hämatom).

Improvisiere eine Schiene
Binde die verletze Gliedmaße (Arm oder Bein) vorsichtig an eine Fläche, z. B. ein Brett, eine geknickte Zeitschrift, Besenstiel oder irgendein anderes ähnliches Objekt. Nimm zum binden Stoffstücke, Bandagen oder Gürtel, allerdings ohne es zu fest zu ziehen, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen.

Improvisiere eine Armbinde
Benutze ein großes Stück Stoff und knote die Spitzen am Hals zusammen. Das dient dazu, den Arm bei einem Bruch im Bereich der Hand, des Unterarms, Ellebogens, einer Rippe oder des Schlüsselbeins zu unterstützen. Setze die Armbinde nur ein, wenn sich der verletzte Arm schmerzfrei beugen lässt oder bereits gebeugt ist.

Vergiss niemals, dass gut informiert zu sein wichtig ist um zu verhindern, dass Du bei Unfällen nicht mit den notwendigen Maßnahmen reagieren kannst.



 


Die Welt der "Beine in der Luft":
Capoeira in Brasilien
[mundo de pernas para o ar: A Capoeira no Brasil]

Letícia Vidor de Souza Reis
Editora Publisher Brasil
São Paulo 1997

Letícia Vidor gibt einen kurzen historischen Abriss des Capoeira, über die Zeit der Sklaverei bis hin zu Rio de Janeiro in der Zeit der Marginalisierung und der Banden und beleuchtet insbesondere die Rivalität zwischen den Nagoas und den Guaiamuns. Capoeira Angola und Regional werden angesprochen und die „erfundene Tradition“ des Capoeira aus Bahia. Sie gibt eine Studie des Capoeira aus São Paulo. Schließlich stellt sie durch den Gebrauch von Symbolik Analogien zwischen Capoeira und der Welt her („der Beine in die Luft“).

 

 


Verantwortliche
Vorwort und Layout: Priscila Paiva / Öffentlichkeitsarbeit / Monitora Texte: Teca Lobato / Journalistin / Graduada
Mestre-Sektion: Daniel Fiuza / Instrutor Espanhol und Mário Simim / Graduado Toco Mitarbeit: Monique Campollina / Krankenschwester / Aluna Borboleta Leitung: Danny Lopes / Contra Mestre Boca de Peixe
Fotos: Sammlung CPPA

Durchführung: Kulturverein Companhia Pernas Pro Ar
Informationen:
comunicacaocppa@cppa.com.br
www.cppa.com.br / www.capoeira.de
CM Boca de Peixe (Brasilien) & CM Porquinho (Europa)