Boletim Eletrônico CPPA - Associação Cultural Companhia Pernas Pro Ar
Ano I,
1º Edição — Mai 09

AGENDA




20, 21 e 22/03
III Encontro de Capoeira CPPA - Sítio em Sete Lagoas

9 à 17/04
I Batizado CPPA Síria

24, 25 e 26/04
II Encontro de Capoeira
de Colônia - Alemanha

26/04 - 10:00
Roda na Feira Hippie BH

05 e 06/06
I Encontro Feminino de Cultura Afro-Brasileira

07/06 - 10:00
Roda na Feira Hippie BH

 

 

 

Vorwort

 
Der E-Newsletter CPPA wurde ins Leben gerufen, um über die Arbeit der Kulturvereinigung Companhia Pernas Pro Ar und über Capoeira allgemein zu informieren. Wir wollen Themen wie Gesundheit, Erste Hilfe, Sportunterricht im Capoeira, Geschichte und afro-brasilianische Kultur ansprechen. Der Newsletter wird monatlich erscheinen und feste Plätze für aktuelle Themen, Termine, einen Abschnitt über Meister und Tipps für Bücher bzw. Artikel haben. In dieser Ausgabe stellen wir folgende Themen vor: die Frau im Capoeira anlässlich des internationalen Frauentages und die Arbeit von CPPA in Syrien.
   


::: Die Frau in der Capoeira

Der Monat März verweist uns auf die Weiblichkeit, die Reinheit, die Sensibilität. Die weibliche Natur, das heißt eingefügt sein in das Mysterium des Lebens, der Kreation und zu bleiben ohne zu erkennen, den Zweifel und die Neugier akzeptieren. Die Kunst, die Musik, den Tanz zu lieben, Capoeira zu lieben in allen seinen Aspekten und Facetten. Dieser Kunst einen tieferen Sinn zu geben, ihre Schönheit mit Sanftmut zu erhöhen.

Die Frau ist ein essentieller Teil dieses großen Kulturschatzes, sie ist ein wichtiges Puzzlestück in der großen Frage nach unserem historischen Kulturerbe, Capoeira. Sich in einer Roda einzufügen – oder irgendeinem sozialen Umfeld – war und ist nicht einfach. Die Frau kämpfte und kämpft noch immer, um an allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens teilzuhaben. Im Capoeira hat sie sich erfolgreich einen Platz erkämpft und was gibt es Besseres als eine Begegnung, in der wir diese Teilhabe weiter vertiefen!

Feiere mit der Kulturvereinigung Companhia Pernas Pro Ar vom 5.-7. Juni das 1. Frauentreffen der afro-brasilianischen Kultur in BH [Belo Horizonte]. Vorträge, Vorstellungen und drei Workshops – über Capoeira mit Professora Maritaca, über Samba mit Jánaína Moreno und über Afro-Dance mit Junia Bertolino. Neben all diesen Attraktionen gibt es noch Capoeira- und Samba-Rodas.

Für die Teilnahme einfach einschreiben im Kulturzentrum der UFMG [Universidade Federal de Minas Gerais]. Der Preis von 35 Real ist für die drei Workshops. Die Rodas, Vorträge und Vorstellungen sind frei für Teilnehmer beider Geschlechter.



   
::: Mestre Waldemar da Paixão   „Pernas Pro Ar“ wird 9 Jahre  


Waldemar Rodrigues da Paixão wurde 1916 auf der Ilha de Maré (Salvador/ Brasilien) geboren. Er begann 1936 in Periperi, einer Gleisarbeitervorstadt von Salvador, Capoeira zu lernen, wobei er vier Mestres als maßgeblich für seine Ausbildung angab: Telabi, Ricardo da Ilha de Maré, Siri de Mangue und Neco Canário Pardo. Vier Jahre später begann er die Kunst des Capoeira zu unterrichten. Sein Unterricht und seine Rodas fanden an einem Ort statt, der bald bekannt war als „Barracão de Mestre Waldemar“ [Der Schuppen von Mestre Waldemar]. Dieser ähnelte denen der Candomblés und den Capoeira-Räumen, die von Bimba in Roça do Lobo, und Pastinha in Bigode in Brotas [alles Stadtteile von Salvador] errichtet waren. Für die Einheimischen war der Besuch des Schuppens ein besonderer Moment, so dass sie sich fein anzogen, um sich die Sonntagsrodas anzuschauen.

Mestre Waldemar war auch bekannt als Waldemar de Pero Vaz oder da Liberdade, weil sein Schuppen in der Pero-Vaz-Straße im Stadtteil Liberdade lag. Eine Besonderheit des Mestres war, dass er kein Atabaque in seiner Combo benutzte. Mestre Waldemar führte auch Innovationen ein, wie den Berimbaudraht „kalt“ aus dem Reifen zu holen (vorher wurde der Reifen dazu verbrannt) und auch den bemalten Berimbau.

Ab den 70er Jahren wurde es nach und nach stiller um den Schuppen. 1990 starb Mestre Waldemar. Seine Beerdigung wurde von einigen Capoeiristas und der Kunst- und Handwerkskammer bezahlt.

Quelle: Abreu, Frede – O Barracão de Mestre Waldemar [Der Schuppen von Mestre Waldemar]

 


Allen, die Teil von Companhia Pernas Pro Ar waren und sind, danke ich für die Unterstützung und das Interesse an Capoeira. Ohne feste Ziele begannen wir vor neun Jahren ein neues Projekt für Capoeira und unsere Lebensphilosophie. Wie heißt es in einem Lied: „…wir haben so viele Berge und Meere überquert, dass ich nicht davon erzählen kann…“

Herzlichen Glückwunsch an alle, die wirklich und mit Aufrichtigkeit Capoeira und seine Energie erleben.

Viele Grüße
Contra-Mestre Boca de Peixe

 

 


 
::: Syrien und Pernas Pro Ar  

Buchtipp

 


„Nicht die Herkunft in deinem Leben ist wichtig, sondern vielmehr, wie Du entscheidest, damit umzugehen.“ Worte des Aluno „Laranja“ [Orange], der zusammen mit seinem Freund, dem Aluno Graduado „Latino“ den Unterricht für mehr als 800 Kinder und Jugendliche in Syrien leitet. Unter dieser umwerfenden Zahl sind auch Flüchtlingskinder aus Palestina. „Laranja“ hatte die Idee zu dem Projekt als er einige dieser Kinder auf der Straße zwischen den Autos sah.

„Laranja“ verknüpfte schnell die Frage nach der Zukunft dieser Kinder mit den Vorzügen der Ausübung von Capoeira, und zwar der Übung, die nicht nur auf das Körperliche gerichtet ist, sondern auch auf einen kritischen Geist, auf Freundschaft, Solidarität, Teamwork, Vertrauen und Respekt. „Die Idee kam mir, als ich einmal auf einem meiner jährlichen Besuche nach Syrien kam. Ich bin halb Deutscher, halb Syrer, also kam ich meine Familie dauerhaft besuchen.“

„Es gibt so viele Vorzüge beim Capoeira; es ist ein perfektes Werkzeug, damit die Kinder mehr über Respekt lernen und ihre Aufmerksamkeit weiterentwickeln.“ Der Lehrer erzählt weiter, dass er 2003 mit dem Capoeiratraining in der Kulturvereinigung Capoeira Pernas Pro Ar in Deutschland angefangen hat. Contra-Mestre Porquinho und seine Schüler Alicia und „Latino“ brachten ihn zum Capoeira.

„Latino“ und „Laranja“ haben noch weitere Pläne für ihr Projekt: die Zahl der Schüler zu steigern und – der ambitionierteste – eine Schule in Palestina zu eröffnen. Heute hat das Projekt die Unterstützung der Caritas und der Unicef und wird von der Immobilienagentur Yalla-House gesponsort. Zum Abschluss des Interviews sagte „Laranja“ noch folgendes: „Ich mag nicht den Kampf zwischen Gruppen. Ich kann mit dem Ruhm und der Erfahrung, die er dir bringt, nichts anfangen. Alles was ich habe ist die Liebe für die Menschlichkeit.“



 

“O Barracão de Mestre Waldemar”

Autor: Frede Abreu
Organização Zarabatana,

Salvador 2003

 

“Traíra e Seu Najé
A história eu vi contar
Mas quantas histórias contamFalando de Waldemar”

Liberdade Celeiro de Bambas

Instrutor Espanhol

 

 


Vorwort und Layout: Priscila Paiva / Öffentlichkeitsarbeit / Monitora Texte: Teca Lobato / Journalistin / Graduada  Fotos: Sammlung CPPA
Mestre-Sektion: Daniel Fiuza / Instrutor Espanhol und Mário Simim / Graduado Toco Mitarbeit: Monique Campollina / Krankenschwester / Aluna Borboleta Leitung: Danny Lopes / Contra Mestre Boca de Peixe
Durchführung: Kulturverein Companhia Pernas Pro Ar
Informationen:
comunicacaocppa@cppa.com.br
www.cppa.com.br / www.capoeira.de
CM Boca de Peixe (Brasilien) & CM Porquinho (Europa)