Boletim Eletrônico CPPA Associação Cultural Companhia Pernas Pro Ar
1. Jahrgang, 9. Ausgabe – November ‘09

AGENDA



Dezember

2. bis 6. – II. CPPA Capoeira-Tour durch Minas Gerais – Confins, Belo Horizonte, Pedro Leopoldo und Sete Lagoas

Das Batizado in Belo Horizonte ist am Samstag um 14:00 Uhr auf dem Cruzeiro-Markt. Weitere Informationen unter www.cppa.com.br.

 

 

 

 

Vorwort

 

Capoeira wird immer mehr zu einem Mittel der Verbreitung der brasilianischen Kultur aber auch zu einem Weg, wie Brasilianer andere Kulturen kennen lernen. Deswegen befasst sich der E-Bulletin in dieser Ausgabe über den kulturellen Austausch, den Capoeira den Schülern von CPPA ermöglicht. Ein anderes Thema, das wir behandeln ist der Tag des Schwarzen Bewusstseins, ein wichtiges Datum, um die Kultur der Schwarzen in Brasilien wertzuschätzen und zu erhalten.

   


::: Kultureller Austausch im Capoeira

Capoeira, eine so brasilianische Kunst, hat sich nicht nur zu einem großen Verbreiter der brasilianischen Kultur entwickelt, sondern zu einem Weg des kulturellen Austauschs. Der andauernde Austausch zwischen den Schülern und Graduierten von CPPA aus Brasilien und dem Ausland ist ein Beispiel hierfür. In diesem Monat konnten drei Schüler – Graduado Toco (Mário Simim), Graduado China (Geraldo Meireles) und Totó (Rinaldo Fernandes) – die Erfahrung machen, 15 Tage in Europa zu leben und ein wenig die Kultur Deutschlands und Polens kennen zu lernen. Sie hatte die Möglichkeit der Teilnahme am VII. Batizado in Polen, die in Opole stattfand und an der X. Batizado in Deutschland, die in den Städten Köln und Düsseldorf abgehalten wurde. Zwei dieser Schüler teilen mit uns ein wenig ihre Erfahrungen und Eindrücke.
Der Schüler Totó erzählt, dass die Reise eine Gelegenheit war, Capoeira intensiv zu erleben und mehr über die Geschichte von CPPA und seiner Wegbereiter zu lernen und er war beeindruckt von der Arbeit, die die Contra Mestres Porquinho und Boca de Peixe in diesen Ländern leisten. Totó erzählt von einem interessanten Aspekt: „In Polen konnte man die Identifikation der Menschen mit Capoeira spüren, so wie Capoeira für die Geschichte des Schmerzes und des Leids steht. Durch Capoeira versuchen die Polen, eine Verbindung zu schaffen zwischen der Sklaverei in Brasilien und der Verfolgung, die sie erlebt haben. Deswegen gibt es dort eine aktive generelle Einbindung der afro-brasilianischen Kultur, die diese Erscheinung mit der lokalen Kultur zu vermischen sucht und die sich äußert in einem Gefühl der Leidenschaft, das ich nicht in vielen von uns spüre, nicht einmal in mir.“
Totó erzählt auch über die Deutschen, die immer versuchen zu lernen „und damit die Sprachbarrieren brechen und den Gesang mit Enthusiasmus weiterzuentwickeln.“ Er betont, die Beteiligung der Frauen in Deutschland ist „sehr stark und handelnd. Dort bestimmen sie im umfassenden Sinne und singen, musizieren und spielen sehr gut.“
Auch Graduado Toco zeigt sich überrascht vom Aufbau der Veranstaltung in Polen und von der Disziplin und dem Interesse der Schüler. Er war verantwortlich für die Kinder-Workshops und erzählt, dass er sehr zufrieden damit war, weil er das Entwicklungsniveau der Kinder beim Capoeira nicht erwartet hatte. Für ihn war „der Punkt, der den Unterschied gemacht hat die Unterstützung der Stadtverwaltung. TV Opole hat den ganzen Event begleitet.“ Er war auch beeindruckt von der „Afro-Brasilianischen Kultur-Show“.
Mit Blick auf seinen Aufenthalt in Deutschland sagte er, dass er die Möglichkeit hatte, Stunden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen Städten zu geben. In allen Unterrichtseinheiten zeigten die Schüler ein hohes technisches Niveau und eine gute Beherrschung der Fundamente und der Geschichte des Capoeira. Ein Punkt, den er hervorhob war „die Arbeit von CPPA mit Kindern, die eine Hyperaktivitätsstörung aufweisen. Ich hatte das Vergügen, eine Stunde für diese Kinder zu leiten und ich war beeindruckt, was es für eine reiche Erfahrung war.“

Letztlich betonen alle drei Schüler, die an der Reise teilnahmen, dass es eine reiche Gelegenheit war, mehr über Capoeira und die Kultur dieser beiden Länder, in denen Capoeira präsent ist, zu lernen und fühlen sich den Contra Mestres Boca de Peixe und Porquinho sehr dankbar für diese Gelegenheit.

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::: Besouro Mangangá      



Manoel dos Reis Machado war der Sohn von Luiz Cândido Machado und Maria Martinha do Bonfim und wurde am 23. November 1900 im Stadtteil Engenho Velho / Salvador de Bahia geboren.
Sein Spitzname Bimba geht auf eine Wette seiner Mutter mit ihrer Hebamme zurück – seine Mutter Martinha glaubte, sie würde ein Mädchen zur Welt bringen, während die Hebamme meinte, es werde ein Junge. Die Hebamme gewann die Wette und der kleine Manoel bekam den Spitznamen Bimba, was ein umgangssprachlicher Ausdruck in Bahia für das männliche Sexualorgan bei Kindern ist.
Mit 12 Jahren fing er mit der Kunst des Capoeira an und hatte als Meister einen Afrikaner namens Bentinho, der Kapitän bei der Bahianischen Schifffahrtsgesellschaft war. Später wurde Bimba bekannt dafür, dass er Capoeira Angola mit Batuque, einem Kampfstil, den er von seinem Vater gelernt hatte, mischte und ihm einen neuen Anstrich verlieh, ein neuer Stil, der Capoeira schneller und agiler machte. Dieser neue Stil wurde Regionalkampf von Bahia, weil er damals nur in der Region Salvador/Bahia ausgeübt wurde, und erst später, als er schon weit verbreitet war, wurde er Capoeira Regional genannt.
Im Jahre 1932 gründete er seine erste Schule für Capoeira Regional in Engenho de Brotas in Salvador. Es war das regionale Zentrum Bahias für Körperkultur. Von da an stieg der Bekanntheitsgrad von Mestre Bimba, er wurde berühmt und bekam als einem von vielen Spitznamen „Vater des modernen Capoeira“.
Mestre Bimba starb am 15. Februar 1974 im Krankenhaus von Goiânia an einer Gehirnblutung.

 

 

Erste Alunos Graduados in Polen

Beim VII. Batizado und Troca de Cordas in Polen, das in Opole vom 6. bis 8. November stattfand, wurden die ersten Alunos Graduados von CPPA in Polen gekürt.
Herzlichen Glückwunsch Bode, Ponta Preta, Camarão, Gurreiro und Roxinol.

Herzlichen Glückwunsch auch an alle neuen Graduierten in Deutschland.
 
::: Der Tag des Bewusstseins der Schwarzen in Brasilien  

Recomendado

 


Am 20. November wird der Tag des Bewusstseins der Schwarzen in Brasilien begangen. An diesem Tag starb der große Anführer Zumbi dos Palmares, ein Held, der für die Freiheit und den Widerstand gegen die Sklaverei im Lande kämpfte. Er starb im Jahre 1695, aber erst im Jahre 1960 wurde begonnen, den Tag zu feiern durch Vorträge und Veranstaltungen, auf denen man die unterschiedlichsten Themen über die Stellung des Schwarzen in der Gesellschaft diskutierte.

Der Prozess der Marginalisierung des Schwarzen ist eng verbunden mit der Abschaffung der Sklaverei und der wirtschaftlichen Entstehung der Gesellschaft. Dieser Prozess löste die ungleiche Einstufung in einem Klassensystem aus, das nach dem Einkommen, der Bildung und dem Beruf gegliedert ist. Dieser ungute historische Zusammenhang hinterließ schwierige Einschnitte, die es zu beseitigen gilt, so dass am 20. November Themen wie das Selbstbild, die Wertschätzung der Kultur, die Stellung auf dem Arbeitsmarkt, die Differenzierung von Ethnien, Quotensysteme, Mode und die Schönheit von Schwarzen stets auf der Tagesordnung der Vorträge, Feiern und anderer Veranstaltungen stehen.

Der Tag des Bewusstseins der Schwarzen steht auch im Zusammenhang mit Capoeira. Zumbi dos Palmares ist Teil der Vorstellungswelt und unzähliger Lieder von Capoeiristas aus unterschiedlichen Schulen und verschiedenen Epochen. Capoeira ist heute eines der wenigen gut erhaltenen kulturellen Erben der schwarzen Kultur und wird an diesem Tag auch gefeiert.
Möge dieser Tag immer gefeiert werden als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bewusstseinsbildung und zur Verstärkung der Bedeutung des Erhalts des kulturellen Unterschieds. Wir laden alle ein, die Bedeutung dieses wichtigen Stücks Diversität zu erleben, die die Schönheit, Brasilianer zu sein, ausmacht.

 



 


Buchtipp
Mestre Bimba – Corpo de Mandinga [Mestre Bimba – Körper der List]
Muniz Sodré – Rio de Janeiro
Manati-Verlag – 2002

Muniz Sodré, der Schüler und Freund von Mestre Bimba war, zeichnet in seinem Buch ein Profil des Schöpfers von Capoeira Regional.
In leicht verständlicher Sprache beschreibt der Autor des Lebens- und Capoeira-Weg von Mestre Bimba.

 

 


Verantwortliche
Vorwort und Layout: Priscila Paiva / Öffentlichkeitsarbeit / Monitora
Texte: Teca Lobato / Journalistin / Graduada             Fotos: Sammlung CPPA
Mestre-Sektion: Daniel Fiuza / Instrutor Espanhol und Mário Simim / Graduado Toco
Leitung: Danny Lopes / Contra Mestre Boca de Peixe

Durchführung: Kulturverein Companhia Pernas Pro Ar

Informationen
comunicacaocppa@cppa.com.br
www.cppa.com.br / www.capoeira.de
CM Boca de Peixe (Brasilien)
CM Porquinho (Europa)