Boletim Eletrônico CPPA Associação Cultural Companhia Pernas Pro Ar
1. Jahrgang, 7. Ausgabe – September ‘09

AGENDA


Termine

Oktober
18. – Roda auf dem Hippie-Markt – Belo Horizonte

November
6. bis 8. – Batizado und Troca de Cordas – Polen

13. bis 15. – Batizado und Troca de Cordas – Deutschland

 

 

 

 

Vorwort

 

In dieser Ausgabe schildert der E-Bulletin kurz wie der I. CPPA Capoeira-Marathon abgelaufen ist – ein Ereignis, das ein Umfeld für den Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern schuf und gleichzeitig eine Gelegenheit für Anfänger, ihre Erfahrungen in dieser Kunst auszubauen. Außerdem vermittelt uns das E-Bulletin ein paar Kenntnisse über die Yorubá-Kultur, die so viel Einfluss nicht nur auf unser Land, sondern auch auf Capoeira und Maculêlê hat.

   


::: I. CPPA Capoeira-Marathon

Am I. Capoeira-Marathon CPPA in Sete Lagoas nahmen rund 60 Schüler teil. Organisiert von den graduierten Schülern Igor und Vareta diente er der Förderung des Einbindung der Teilnehmer aus Sete Lagoas, Belo Horizonte, Pedro Leopoldo, Riberão das Neves, São Paulo del Rei, Rio de Janeiro und Montes Claros.
Zum Auftakt des Events gab es direkt am Morgen eine Roda auf dem CAT-Platz, am Rande der Paulinho-Lagune, die mit einem Workshop von Contra Mestre Boca de Peixe fortgesetzt wurde. Am Nachmittag fand die Veranstaltung auf dem Schulhof der Peter Pan Schule, wo es Workshops von Contra Mestre Boca de Peixe, Contra Mestre Sorriso und Mestre Marzinho gab. „Es war nicht einfach, den Event zu planen und zu organisieren und trotz großer Erwartungen waren wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erzählt Aluno Graduado Vareta, einer der Organisatoren des Marathons.
Zum besseren Kennenlernen der Teilnehmer wurde ein Mittagessen angeboten. Im CEPHA (Zentrum für Evangelisierung und menschliche Weiterentwicklung) wurde eine Stärkung gereicht, was für die Veranstaltung, die rund acht Stunden dauerte, auch nötig war.
Für Aluna Isabella Freitas, Bela, sind Veranstaltungen wie der Marathon essentiell, um die Kenntnisse der Schüler zu erweitern: „Um ein guter Capoeirista zu sein, reicht es nicht, nur zu trainieren, man muss Capoeira erleben. Und genau das hat der I. Capoeira-Marathon rübergebracht. Der Kontakt mit erfahreneren Capoeiristas war sehr wichtig und sehr lehrreich, gerade für uns Anfänger.“

Zum Schluss gab es noch eine Abschlussroda, damit die Teilnehmer noch weitere Erfahrungen austauschen, das in den Workshops Erlernte in die Tat umsetzen und sich noch etwas von den Erfahreneren abschauen konnten. Auf jeden Fall hat die Veranstaltung zur größeren Zusammenführung der Capoeira-Kenntnisse in Sete Lagoas beigetragen.

.

 



   
::: Mestre Traíra      


Trotz seines Ruhmes gibt es nur wenige konkrete Anhaltspunkte über den Bahianer José Ramos do Nascimento, bekannt in der Capoeirawelt unter Mestre Traíra. Was man weiß ist, dass er bekannt wurde, weil er wie kein anderer die Kunst der Rasteiras und Cabeçadas beherrschte.
Eine der Hinterlassenschaften von Mestre Traíra ist eine Platte mit dem Namen „Capoeira“, herausgegeben vom Xauã-Verlag, heute eine der wertvollsten Raritäten für die Capoeira-Gelehrten. Auf dieser Platte hat Mestre Traíra einen größeren Auftritt.
Einen anderen Hinweis findet man in dem Buch „Allerheiligenbucht“ von Jorge Amado, in dem der Autor auf die Schönheit und die Gefährlichkeit des Spiels von Mestre Traíra eingeht und ihn wie folgt beschreibt: „Ein trockener und schweigsamer Mestize, muskulös und ein großer Capoeira-Meister. Ihn spielen zu sehen ist ein wahrer ästhetischer Genuss. Gleich einem Tänzer kann ihm nur der große Pastinha in der Schönheit seiner Bewegungen, seiner Beweglichkeit und der Stärke seiner Schläge das Wasser reichen. Wenn Traíra nicht in der Schule von Waldemar ist, befindet er sich in der Nähe, in der Schule von Sete Molas, ebenfalls in Liberdade [einem Stadtteil von Salvador].“

Mestre Traíra hatte auch einen größeren Auftritt im Film „Vadiação“, von Alexandre Robatto Filho, aus dem Jahre 1954, zusammen mit anderen großen Meistern aus Bahia wie Curió, Nagé, Bimba, Waldemar, Caiçara, Crispim und anderen.

 

 

 

CPPA am Tag des Kulturerbes in Minas Gerais

In Sete Lagoas fand am Sonntag den, 27. September der Tag des Kulturerbes in Minas Gerais statt. Es traten verschiedene Kulturgruppen auf und Capoeira wurde von CPPA vertreten.


 
::: Einflüsse der Yorubá-Kultur  

Recomendado

 



Kennst du die Yorubá-Kultur? Wusstest Du, dass sie Capoeira und Maculêlê beeinflusst hat? Die Musik, die Instrumente und die Kleidung des Maculêlê sind aufs Engste mit der Yorubá-Kultur verknüpft. Das wusstest du auch nicht? Viele Lieder, die sich auf die Orixás beziehen, Lieder des Candomblé und Umbanda nutzen ebenfalls Wörter, die ihrem Ursprung im Yorubá haben, eine Kultur, die aus dem westafrikanischen Land Nigeria kommt.
Heute ist die Yorubá-Kultur der größte Einfluss in der Vielfalt afrikanischer Kulturen in Brasilien, die auf die Ankunft schwarzer Sklaven aus Nigeria zurückgeht. Nicht nur in Brasilien hat diese Kultur an Einfluss gewonnen – sie hat sich in der Welt schnell ausgebreitet und ist bei den unterschiedlichsten Menschen in Ländern wie dem Benin, Togo, der Elfenbeinküste, Haiti, den Bahamas, Puerto Rico, den USA, El Salvador, Großbritannien etc. angekommen.
Es wird geschätzt, dass die Yorubá-Kultur heute von rund 100 Mio. Menschen ausgeübt wird und sich auf alle Candomblé-Gemeinden, die die Orixás verehren, bezieht. Im Maculêlê vergegenwärtigt sich der Einfluss dieser Kultur in den drei Atabaques, dem „Rum“, dem „Rumpi“ und dem „Iê“, die die gleichen sind, wie die, die im Candomblé verwendet werden, genau wie das „Agogô“. Das Wort „abadá“ [Capoeirahose] in Yorubá ist eine Art Tracht oder festliche Kleidung, wie sie von Afrikanern verwendet wird.
Olúségun Akinruli, Leiter des Instituts für Yorubá-Kunst und –Kultur und des Projekts „Agbára – Stimmen aus Afrika“, wurde in Nigeria geboren und lebt seit 2004 in Belo Horizonte. Er erzählt uns etwas mehr über diese Kultur: „In der Yorubá-Kultur sind die Kenntnisse ein Erbe, das von den Vorfahren weitergegeben wird und das in jedem Individuum als Lebens- und Schaffenskraft weiterlebt. Diese Vorstellung der mündlichen Weitergabe unterscheidet sich von der westlichen Vorstellung, die sich auf Geschichten, Sagen oder mythologische Berichte beschränkt.“
Durch oríkì wird diese Tradition bewahrt; dies ist eine mündliche Art der genealogischen Poesie, weil sie Geschichten über ein Individuum und seine Vorfahren erzählt. Eine besondere Eigenschaft des oríkì ist, dass es sich nicht ändert, es wird immer in der gleichen Form erzählt, auch im Laufe der Zeit. Es gibt keine Abweichung der Informationen im oríkì, wodurch die Yorubá-Tradition erhalten bleibt.

 



 


Capoeiragem no Rio de Janeiro através dos séculos [Capoeira in Rio de Janeiro über die Jahrhunderte]

Jair Moura – JM Gráfica e Editora Ltda.
Salvador – 2009

Bei dem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Informationen und Illustrationen rund um Capoeira in Rio de Janeiro. Aus unterschiedlichsten Quellen werden seine verschiedenen Phasen dargestellt. Es durchläuft die Teilnahme von Capoeiristas an den Wahlen in Rio, die Entstehung der Republik, Repressionen gegenüber Capoeiristas und Aberglauben.

 

 


Verantwortliche
Vorwort und Layout: Priscila Paiva / Öffentlichkeitsarbeit / Monitora
Texte: Teca Lobato / Journalistin / Graduada             Fotos: Sammlung CPPA
Mestre-Sektion: Daniel Fiuza / Instrutor Espanhol und Mário Simim / Graduado Toco
Leitung: Danny Lopes / Contra Mestre Boca de Peixe

Durchführung: Kulturverein Companhia Pernas Pro Ar

Informationen
comunicacaocppa@cppa.com.br
www.cppa.com.br / www.capoeira.de
CM Boca de Peixe (Brasilien)
CM Porquinho (Europa)