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::: Belo Horizonte und Pedro Leopoldo: Zehn Jahre Pernas Pro Ar
Von Teca Lobato

In den zehn Jahren ihres Bestehens ist die Companhia Pernas Pro Ar gewachsen und hat sich in verschiedenen Städten und Ländern etabliert. Man muss aber betonen, dass zwei Orte am Anfang dieser Entwicklung stehen, nämlich Belo Horizonte und Pedro Leopoldo, wo die Gruppe gewachsen ist und sich in Brasilien etabliert hat. Nur so konnte ermöglicht werden, Capoeira Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und Altersstufen näherzubringen.
Vor 17 Jahren wurde Contra Mestre Boca de Peixe eingeldaden, in Pedro Leopoldo zu unterrichten und dies war eine so gute Erfahrung für ihn, dass er noch heute in der Stadt tätig ist, wo er Rodas organisiert, unter anderem auch auf dem traditionellen Festival Boi da Manta. Contra Mestre Boca de Peixe: „Ich mag dieses Festival, weil ich viele Freunde und Weggefährten aus der Welt des Capoeira sehe. Außerdem lerne ich immer mehr über die Tradition von Pedro Leopoldo kennen.“
In diesen beiden Städten sind die beiden Hauptprojekte der CPPA angesiedelt – „Vem Ser“ [„Komm um zu sein“] in Pedro Leopoldo (zusammen mit Instrutor Sombra und Monito Nem - eine Partnerschaft mit Cooperart) und „Projeto Jabuti“ [„Projekt Schildkröte“] in Vila Pindura Saia in der Cruzeiro-Region in Belo Horizonte. Als Verantwortlicher für das Projekt in Belo Horizonte glaubt Instrutor Jabuti, dass er eine der besten Phasen der Gruppe miterlebt und erinnert sich: „Ich bin schon durch verschiedene Transformationen, Phasen und Wiederaufbaue gegangen aber ich glaube, dass jetzt gerade die beste Phase ist, jedenfalls für mich.“
Als Mitglied von CPPA seit dem 1. Batizado im Jahre 2000 hatte Instrutor Jabuti die Möglichkeit, Capoeira in anderen Ländern zu erleben – wie zum Beispiel die Reise, um CPPA Europa kennenzulernen und hier ein wenig zu arbeiten: „Nach dieser Reise war ich umso mehr davon überzeugt, dass ich Capoeira mein Leben lang haben wollte, also Capoeirista zu sein, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen diese Kunst beizubringen und den Namen unserer Kulturvereinigung Capoeira Pernas Pro Ar dort wo ich bin bekannt zu machen.
* Außer in Belo Horizonte und Pedro Leopoldo gibt es CPPA in Brasilien auch noch in Matozinhos, Sete Lagoas, Mateus Leme und São João Del Rei.
[Oberes Foto: CPPA-Roda auf dem Hippie Markt – Belo Horizonte – 2009; mittleres Foto: Contra Mestres Boca de Peixe und Porquinho mit Schülern aus Pedro Leopoldo – 1996; unteres Foto: CPPA-Roda auf dem Boi da Manta Festival – 2010.]


Boletim Eletrônico CPPA Associação Cultural Companhia Pernas Pro Ar 2. Jahrgang, 13. Ausgabe – April 2010		AGENDA Termine Mai 14 .- 16. – Kulturfahrt – Sete Lagoas 28. - 30. – Geburtstagsfeier von CPPA in Köln und Düsseldorf Juni 10. – Roda auf dem Hippie Markt – Belo Horizonte 18. – 20. VIII. Batizado und VII. Ladainha Festival – Belo Horizonte Juli 1.- 12. – Sommer Camp, Polen 15.- 18. – II. Batizado und Troca de Cordas, Syrien
Vorwort
Immer noch ein wenig in Feierstimmung anlässlich des 10. Geburtstages der Kulturvereinigung Capoeira Pernas Pro Ar bringt euch der E-Bulletin diesen Monat ein wenig über die Geschichte der Gruppe in Belo Horizonte und Pedro Leopoldo. Ein weiteres Thema wird die Teilnahme von CPPA am 8. Sommerfestival in Pedro Leopoldo sein – eine Traditionsveranstaltung von großer kultureller Bedeutung für die Stadt..
::: Belo Horizonte und Pedro Leopoldo: Zehn Jahre Pernas Pro Ar Von Teca Lobato In den zehn Jahren ihres Bestehens ist die Companhia Pernas Pro Ar gewachsen und hat sich in verschiedenen Städten und Ländern etabliert. Man muss aber betonen, dass zwei Orte am Anfang dieser Entwicklung stehen, nämlich Belo Horizonte und Pedro Leopoldo, wo die Gruppe gewachsen ist und sich in Brasilien etabliert hat. Nur so konnte ermöglicht werden, Capoeira Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und Altersstufen näherzubringen. Vor 17 Jahren wurde Contra Mestre Boca de Peixe eingeldaden, in Pedro Leopoldo zu unterrichten und dies war eine so gute Erfahrung für ihn, dass er noch heute in der Stadt tätig ist, wo er Rodas organisiert, unter anderem auch auf dem traditionellen Festival Boi da Manta. Contra Mestre Boca de Peixe: „Ich mag dieses Festival, weil ich viele Freunde und Weggefährten aus der Welt des Capoeira sehe. Außerdem lerne ich immer mehr über die Tradition von Pedro Leopoldo kennen.“ In diesen beiden Städten sind die beiden Hauptprojekte der CPPA angesiedelt – „Vem Ser“ [„Komm um zu sein“] in Pedro Leopoldo (zusammen mit Instrutor Sombra und Monito Nem - eine Partnerschaft mit Cooperart) und „Projeto Jabuti“ [„Projekt Schildkröte“] in Vila Pindura Saia in der Cruzeiro-Region in Belo Horizonte. Als Verantwortlicher für das Projekt in Belo Horizonte glaubt Instrutor Jabuti, dass er eine der besten Phasen der Gruppe miterlebt und erinnert sich: „Ich bin schon durch verschiedene Transformationen, Phasen und Wiederaufbaue gegangen aber ich glaube, dass jetzt gerade die beste Phase ist, jedenfalls für mich.“ Als Mitglied von CPPA seit dem 1. Batizado im Jahre 2000 hatte Instrutor Jabuti die Möglichkeit, Capoeira in anderen Ländern zu erleben – wie zum Beispiel die Reise, um CPPA Europa kennenzulernen und hier ein wenig zu arbeiten: „Nach dieser Reise war ich umso mehr davon überzeugt, dass ich Capoeira mein Leben lang haben wollte, also Capoeirista zu sein, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen diese Kunst beizubringen und den Namen unserer Kulturvereinigung Capoeira Pernas Pro Ar dort wo ich bin bekannt zu machen. * Außer in Belo Horizonte und Pedro Leopoldo gibt es CPPA in Brasilien auch noch in Matozinhos, Sete Lagoas, Mateus Leme und São João Del Rei. [Oberes Foto: CPPA-Roda auf dem Hippie Markt – Belo Horizonte – 2009; mittleres Foto: Contra Mestres Boca de Peixe und Porquinho mit Schülern aus Pedro Leopoldo – 1996; unteres Foto: CPPA-Roda auf dem Boi da Manta Festival – 2010.]
:::Mestre João Grande
João Oliveira dos Santos – Mestre João Grande – wurde am 15. Januar 1933 in Itagí im Süden Bahias geboren. Das erste Mal sah João Grande Capoeira in Roça do Lobo, als gerade eine große Roda stattfand, an der diverse große Persönlichkeiten teilnahmen, wie unter anderem Menino Gordo, Mestre Barbosa, Cobrinha Verde und João Pequeno (der ihn in die Schule von Mestre Pastinha mitnahm). Durch seine Art zu spielen – weswegen ihn Mestre Pastinha als Raubvogel bezeichnete – entwickelte sich Mestre João Grande zu einem berühmten Capoeirista. Schon beinahe erblindet übertrug Mestre Pastinha die Leitung seiner Schule seinen beiden besten Helfern, João Pequeno und João Grande. Laut Mestre Pastinha sind sie „die beiden großen Capoeiristas der Zukunft. … Diesen Jungs habe ich alles was ich weiß beigebracht, sogar den pulo de gato [„Katzensprung“].“ * Trotzdem zog sich Mestre João Grande nach dem Tode Mestre Pastinhas vom Capoeira zurück und kehrte erst in den 80er Jahren zurück, nachdem ihn die Mestres Moraes und Cobra Mansa ihn überzeugt hatten wieder zu unterrichten. Im Jahre 1989 wurde er von Mestre Jelon eingeladen, die Vereinigten Staaten zu besuchen. Ein Jahr später kam er zurück, um Capoeira Angola auf dem Festival der Schwarzen Künste in Atlanta/Georgia und New York vorzustellen. So entschied sich Mestre João Grande in den USA zu bleiben, wo er seitdem Capoeira in seiner Schule in New York unterrichtet. Derzeit ist Mestre João Grande sehr gefragt für Vorträge, Workshops, Seminare und Batizados verschiedener Gruppen in Brasilien und weltweit. * Pastinha, Tagebuch, 3. Oktober 1970, 2. Heft, Seite 1. [Bild: „Capoeira hat zwei Seiten, eine negative und eine positive. Folge der Positiven. Wenn du der Negativen folgst, entweicht Capoeira aus Deinem Körper.“ - Mestre João Grande]		II. Capoeira und Surfen in Marokko Vom 24. bis 31. März fand in Marokko das II. Capoeira und Surfen statt, das von Graduado Ovo organisiert wurde. Teil des Veranstaltung waren mehrere Workshops und Rodas, an denen nicht nur Mitglieder von CPPA, sondern auch Capoeiristas anderer Gruppen teilnahmen.
::: Sommerfestival in Pedro Leopoldo		Recomendado
Von Priscila Paiva Das 8. Sommerfestival in Pedro Leopoldo fand vom 9. bis 24. April statt; zu seinem Programm zählten Shows, Seminare und gratis Kulturworkshops. Noch über das Angebot von Spaß und Spiel für Einheimische und Touristen hinaus diente die Veranstaltung der Förderung der Künste, Vorstellung von regionalen Künstlern und der Zusammenführung der Teilnehmer in einem echten Austausch von Ideen und Neuigkeiten. Organisiert wird das Festival von Cooperart – Kooperative der Künstler aus Pedro Leopoldo und der Region – und der Stadtverwaltung Pedro Leopoldo; die Durchführung übernimmt die Maestria Arte e Cultura. Die Companhia Pernas Pro Ar beteiligte sich an der Veranstaltung mit einer Capoeira-Vorführung der Kinder des Projekts „Vem Ser“ und Capoeira-Workshops und Perkussionsinstrumente-Workshops für Kinder und Erwachsene, die von Contra Mestre Boca de Peixe geleitet wurden. Boca de Peixe, der schon seit rund 17 Jahren mit Capoeira in Pedro Leopoldo arbeitet, ist daneben Vizepräsident von Cooperart. Für die Workshops war mit rund 20 Teilnehmern gerechnet worden, es kamen bei jedem aber rund 40. Nach Contra Mestre Boca de Peixe war für viele Schüler „dies der erste Kontakt mit den Instrumenten, was das Herstellen angeht. Jetzt können sie auf dem von ihnen selbst hergestellten Berimbau spielen.“ Für die von den Kindern hergestellten Berimbaus wurde alternatives Material eingesetzt, z. B. PVC-Röhren aus recycelten PET-Flaschen. Dieses Material ist nicht nur einfacher für die Kinder zu handhaben und zu spielen, vielmehr vermittelt der Gebrauch dieses Materials den Kindern auch ein Bewusstsein für Recycling und Wiederverwertung und trägt so zum Naturschutz bei. Das Festival als Ganzes war ein großer Erfolg und sorgte für prickelnde Tage der Kultur in Pedro Leopoldo. CPPA und Contra Mestre Boca de Peixe waren glücklich, an dieser für die Stadt so wichtigen Veranstaltung teilgenommen zu haben. [Oberes Foto: Kindervorstellung des Projekts „Vem Ser“; mittleres Foto: Kinder bei der Berimbau-Bau Stunde; unteres Foto: Contra Mestre Boca de Peixe beim Kinder-Unterricht		*Dokumentation: O Pulo Do Gato [„Katzensprung“]* – Mestres João Grande und João Pequeno – 59 Min. – 2002** Der Dokumentarfilm ist eine echte Reliquie mit Capoeira Angola Spielen, viel List und Tücke und alten Filmausschnitten, wie die der Mestres João Grande und João Pequeno am Kai im Hafen von Salvador oder die des Spiels zwischen Mestre João Grande und Mestre Cobrinha Verde in Salvador im Jahre 1968. Interessant sind auch die entspannten Passagen des Videos, wie z. B. Samba de Roda, wo Mestre João zusammen mit Schülern Samba tanzt.
Verantwortliche Vorwort und Layout: Priscila Paiva / Öffentlichkeitsarbeit / Monitora Texte: Teca Lobato / Journalistin / Graduada Fotos: Sammlung CPPA Mestre-Sektion: Daniel Fiuza / Instrutor Espanhol und Mário Simim / Graduado Toco Leitung: Danny Lopes / Contra Mestre Boca de Peixe Durchführung: Kulturverein Companhia Pernas Pro Ar Informationen comunicacaocppa@cppa.com.br www.cppa.com.br / www.capoeira.de CM Boca de Peixe (Brasilien) CM Porquinho (Europa)